Blumenbeete anlegen – Anregung aus meinem Garten
Nachdem ich einige Monate leider nicht zum Bloggen auf unkraut-oase.de kam, möchte ich heute von meinem neuen Blumenbeet berichten, das ich vor wenigen Wochen angelegt habe. Vielleicht dient es euch als Inspiration : )
Grund für das neue Blumenbeet
Es gab drei Gründe dafür, dass ich ein neues Blumenbeet anlegen wollte: Zum einen wurde mir unsere große Rasenfläche auf Dauer zu langweilig. Versteht mich nicht falsch, ich liebe unseren Garten und bin froh um jedes Stück. Aber für´s Auge sollte meiner Meinung nach auch etwas geboten sein und einfach nur Rasen ist schon trist. Zum anderen gab es einige Pflanzen, die durch das Wachstum der letzten Jahre von anderen Pflanzen verdrängt wurden. Darunter eine Kletterrose, zwei Hibiskus und eine Hortensie. Um die Pflanzen zu retten und ihnen mehr Platz zu verschaffen, dachte ich könnte man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und „einfach“ ein neues Beet anlegen. Am Ende wurde das natürlich mehr Arbeit als erwartet, aber es hat sich gelohnt : )
Der dritte Grund für ein Beet war, dass man, wenn man unseren Garen betritt direkt auf zwei weniger hübsche Komposter schaut. Das ist mir schon länger ein Dorn im Auge. Mit Hilfe der Kletterrose und einer Rankhilfe will ich für einen gewissen Sichtschutz sorgen und die Komposter ein wenig verstecken.
Auf folgendem Bild könnt ihr das Problem ein wenig sehen. Ganz am Ende des kleinen Weges steht der Komposter:
Das war die Stelle vorher ohne Beet:
Schritt 1 Blumenbeete anlegen: Form und Platzierung
Gesagt getan! Doch zunächst machte ich mir jedoch einen Plan. Das empfehle ich euch auch unbedingt. Denn einfach mal loslegen und schauen was dabei herauskommt, ist keine gute Idee. Am Ende gefällt es euch nicht und ihr müsst mühevoll nachbessern.
Die Stelle für das Beet war für mich bereits klar, als ich mir die Umsetzung in den Kopf setzte. Das Beet sollte ziemlich weit unten im Garten platziert sein ,um die Komposter zu verdecken und die Rasenfläche aufzulockern.
Gemeinsam mit meiner Mutter, die mir half, überlegten wir, welche Form am meisten Sinn macht. Ich hatte die Idee eine Art Halbkreis oder so etwas in der Art anzulegen, um direkt davor eine kleine Bank zu platzieren inklusive Feuerstelle. Bank und Feuerstelle haben wir noch nicht, aber das kommt noch : )
Meine Mutter kam dann auf die Idee eine Art Nieren-Form zu nehmen. Diese Formgebung ist für diverse Designs beliebt wie bei Couchtischen, Pools und Schreibtischen. Oder eben bei Blumenbeeten ; ) Letztendlich wurde es eine Mischung aus beidem.
Um uns das Ausstechen des Rasens zu erleichtern und auch die Form zu prüfen, legten wir diese mit Verlängerungskabeln auf dem Rasen aus. Das war eine Idee meiner Mutter und die war wirklich praktisch. Wir testeten so lange, bis uns Form und Größe des künftigen Beetes überzeugten. Dann ging es los!
Schritt 2: Rasen umgraben
Die anstrengendste Arbeit ist das Ausheben des Rasens. Das kostet Kraft und Zeit. Mit Hilfe von Spaten stachen wir die Form, die wir vorher ausgelegt hatten, aus. Anschließend unterteilten wir die Rasenflächen mit dem Spaten in handliche Vierecke. Die lassen sich dann mit dem Spaten einfach abtragen. Versucht möglichst nur die Rasennarbe abzunehmen und nicht zu viel Erde. Die Erde ist wertvoll und wird für das Beet wieder benötigt.
Wir haben das so gelöst, in dem wir die abgestochenen Grasstücke in den Schubkarren legten und einer von uns trennte die Grasnarbe von der überschüssigen Erde, die dann wieder zurück ins Beet wanderte. So spart ihr euch den Kauf teurer Blumenerde! Die Grasnarben landeten auf dem Kompost. Dort vergehen sie die nächsten Monaten zu Erde.
Schritt 3: Erde aufbereiten
Nachdem die gesamte Fläche vom Gras befreit war, bearbeitete ich das Erdreich mit einer Harke. So lockert man die Erde auf und zerkleinert grobe Erdbrocken. Gleichzeitig habe ich einen Sack hochwertiger Blumenerde eingearbeitet, damit die Pflanzen gleich frische Nährstoffe bekommen.
Schritt 4: Pflanzen
Das Ausgraben von Kletterrose, Hortensie und Co. war ein weiterer Kraftakt. Die Pflanzen hatten super Wurzeln und es tat uns leid, diese teilweise grob abhaken zu müssen. Wir buddelten sie zwar sorgfältig aus, aber bis ganz nach unten kommt man kaum. Macht aber nichts. Zumindest hat es unseren Pflanzen nicht geschadet.
Zum Umpflanzen ein ausreichend großes Loch für jede Blume ausheben und diese dann vorsichtig hineinsetzen. Die Erde mit den Händen sorgfältig festdrücken.
Die Kletterrose war die einzige der umgepflanzten Blumen, die ein wenig Zicken machte. Einige ihrer Äste wurden braun und sind mittlerweile abgestorben. Aufgeben werde ich sie aber nicht. Man muss den Pflanzen Zeit geben, schließlich ist das Umpflanzen ganz schön stressig : ) Daher lieber ein paar Wochen zu viel warten als etwas unnötigerweise zu entsorgen.
Schritt 5: Gießen!
Ganz ganz wichtig beim Unpflanzen ist das sofortige Gießen. Die Blumen brauchen sofort reichlich Feuchtigkeit damit ihre Wurzeln nicht austrocknen. Wir haben jeder Pflanze direkt eine Gießkanne Wasser gegeben. Das muss man dann mehrere Tage wiederholen, da der Feuchtigkeitsbedarf erhöht ist. Wenn ihr die Pflanzen setzt, darf die Erde ruhig sehr matschig sein. Hier gilt die Devise „lieber zu viel Wasser als zu wenig!“.
Schritt 6: Rindenmulch verteilen
Da ich ein Fan von pflegeleichten Gärten bin, war klar, dass die Flächen um die Pflanzen herum mit Rindenmulch ausgelegt werden. Denn ich habe keine Zeit und keine Lust auch dort noch Unkraut jäten zu müssen. Denn auch wenn mein Blog Unkraut-Oase heißt, will ich mir nicht noch mehr Arbeit machen : )
Nachdem die Pflanzen einige Tage Zeit hatten sich zu erholen, verlegte ich zunächst Folien drumherum. Das ist wichtig, ansonsten wächst euch das Unkraut unter dem Rindenmulch hindurch. Die Folienstücke immer übereinander legen. Am besten geeignet sind dunkle Folien. Die sieht man nicht durch.
Jetzt das Rindenmulch großzügig drüber und mit den Händen verteilen. Zum Schluss stecht ihr in regelmäßigen Abständen einige Löcher in die Folie. Das ist wichtig, damit Regenwasser ablaufen kann und die Pflanzen erreicht.
Schritt 7: Randsteine verlegen
Randsteine lassen Blumenbeete noch schicker wirken und erleichtern außerdem das Rasenmähen. Für mich kam nur sogenanntes Rasenfix in Frage. Dass die Steine so heißen, wusste ich bis dato auch nicht. Damit sind einfach Rasenabschlusssteine gemeint, die eine deutliche Barriere zwischen Beet und Rasen ermöglichen und so verlegt werden, dass man mit dem Rasenmäher einfach drüber fahren kann.
Man muss also nicht, wie bei vielen anderen Lösungen zur Trennung der Flächen, umständlich mit Gartenscheren das Gras am Rand abschneiden, sondern mäht es einfach ab. Das spart Nerven und wertvolle Zeit! Zudem sieht das Ganze auch gut aus, finde ich.
Zum Verlegen die entsprechenden Stellen von ausreichend Erde befreien, den Untergrund mit einer kleinen Hand-Hacke eben machen und die Steine platzieren. Je nach dem muss ein mehrmals nachbessern bis die Steine gerade liegen.
Das Verlegen ist mir sehr leicht gefallen, weil das Rasenfix an einer Seite rund ist und man so sehr bequem tolle Formen verlegen kann. Die Steine lassen sich individuell positionieren und anordnen. Das hat sogar Spaß gemacht! Sand oder sonstige Materialien habe ich übrigens nicht benötigt. Das ging auch so wunderbar.
Unser Fehler: Wir haben beim Ausheben den Fehler gemacht, dass wir die Umrandung mit Steinen nicht eingeplant haben. Deshalb musste ich den Rasen hierfür nochmals separat abtragen. Ansonsten wäre das Beet an einigen Stellen zu schmal geworden und das wollte ich nicht. Das war auch nicht weiter schlimm. Ich will es nur dazu schreiben, damit ihr daran denkt.
Schritt 8: Pflegen
Nachdem das Beet angelegt ist, solltet ihr die nächsten Tage einen kritischen Blick auf die Pflanzen legen. Alles was braun wird oder abgestorben aussieht, abschneiden!
Ich denke das Ergebnis kann sich sehen lassen oder : )
Ich bin froh die Arbeit auf mich genommen zu haben.
Kosten und Zeitaufwand
Für das hier dargestellte Beet haben wir insgesamt einen ganzen Tag benötigt. Während wir an einem Tag zwischen ca. 10 und 16 Uhr mit dem Abtragen des Rasens und dem Pflanzen beschäftigt waren, benötigte ich an einem anderem Tag nochmals ca. 2-3 Stunden zum Verlegen der Steine und dem Auslegen des Rindenmulchs. Daran könnt ihr euch ungefähr orientieren.
Insgesamt haben wir dafür unter 60 Euro ausgegeben. Dieser Preis setzt sich aus Rindenmulch, Blumenerde, Rankhilfe und Rasenfix (Randsteine, pro Stück 0,43€ im Angebot) zusammen. Wenn ihr noch Pflanzen braucht, wird es natürlich deutlich teurer. Aber vielleicht habt ihr ja auch noch welche übrig, die ihr an anderer Stelle einsetzen könnt oder vielleicht sind eure Nachbarn froh, wenn sie etwas abgeben können? Schaut einfach mal, welche Möglichkeiten es gibt.
Grundsätzlich empfehle ich den Kauf von einheimischen Pflanzen, die für Schmetterlinge und Bienen wertvoll sind. Leider finden die Insekten sowieso schon viel zu wenig Nahrung in unseren Gärten. Helft ein bisschen mit, um den Tieren ausreichend Lebensraum zu bieten. Ich finde da sollte jeder Gartenbesitzer Verantwortung übernehmen.
Weitere Tipps für einen tierfreundlichen Garten findet ihr hier:
- Mehr Blumen für Bienen
- Vögel richtig füttern
- Taubenschwänzchen – Der Gartenkolibri
- Insektenhotel selber bauen
- Wildtierfreundliche Gartengestaltung für den Winter
- Kleine Helfer im Garten – Teil 1
- Kleine Helfer im Garten – Teil 2
Ich wünsche euch viel Freude beim Blumenbeete anlegen und anschließend viel Spaß beim Genießen eurer Kreationen : )
susilü
17.05.2017, 14:55 Uhr
Hallo Gaby,
das Blumenbeet sieht toll aus. Es ist nicht einfach so symmetrisch platzeffizinet in den Garten eingefügt, aber auch nicht komplett asymmetrisch. Eben genau das richtige Maß. Und wie hast du das mit den Randsteinen genau gemacht? ich habe das auch mal probiert, aber das Problem war, dass die aus irgendeinem Grund alle unterschiedlich hoch ausfielen. Das sah dann gar nicht mal so toll aus.
Kannst du noch ein bisschen mehr über Rasenfix sagen?
Gaby
22.05.2017, 07:15 Uhr
Hallo susilü,
freut mich sehr, dass dir das Beet gefällt : )Es sieht auch heute noch sehr gut aus und auch die Randsteine haben sich gelohnt!
Sie liegen bis jetzt ordentlich und gerade und es hat sich nichts negativ verändert über die Zeit.
Wie ich das gemacht habe, ist unter „Schritt 7“ im Beitrag bereits erklärt. Meintest du denn dass die Steine selbst nicht gleichmäßig waren? Das ist natürlich blöd, aber die sind doch vom Hersteller eigentlich alle identisch gefertigt. Falls du es so gemeint hast, wie ich denke, nämlich dass es mit dem Verlegen einfach nicht so recht klappen wollte, kann ich dir nur einen Tipp geben: Lockere den Boden vorher gut auf und nimm die Hände zur Hilfe, um den Boden individuell zu bearbeiten. Wie im Beitrag erwähnt, hat es bei mir auch ohne Sand oder sonstige Hilfsmittel gut funktioniert. Man muss sich einfach ein bisschen Zeit nehmen, dann klappt es. Die Erde lässt sich nach dem Auflockern gut anpassen, sodass sich die Steine schön in einer Reihe gerade verlegen lassen. Ich denke, dass es auch sehr auf die Form der Steine ankommt, wie gut und schnell es klappt.
In meinem Fall kam ja Rasenfix zum Einsatz, das an beiden Seite abgerundet ist, das hat das Verlegen in Kurven natürlich extrem leicht gemacht. Ich habe hier mal ein Produkt verlinkt, dann kannst du es dir anschauen:
https://www.hagebau.de/p/rasenkante-rasenfix-22x12x40-cm-grau-anHG_PROD_4040934154147/
Ich habe mein Rasenfix aber nicht bei Hagebaumarkt, sondern im B1 Discount-Baumarkt in unserer Region gekauft. Dort gab es die gerade im Angebot für 43 Cent.
Ich hoffe ich konnte dir ein wenig weiterhelfen : )
Falls du noch Fragen hast, gerne wieder via Kommentar.
LG