Palettenmöbel selber bauen: Vorbereitungen für Gartenlounge – Teil 2
Die Vorbereitungen sind ja oft am schlimmsten. So war es auch im Fall der Gestaltung unserer Gartenlounge. Bevor die Palettenmöbel aufgestellt werden konnten, musste zunächst mal der Platz dafür hergerichtet werden. Ohne Hochdruckreiniger ging das nicht, denn die Platten waren überfällig und hatten eine Komplettreinigung nötig. Welche optischen Veränderungen der Aufwand hervorbringt, hätte ich vorher nicht gedacht. Doch seht selbst…
Platz im Garten vorher
Wie die Sitzecke im Garten am Ende aussehen sollte, weiß ich schon seit über einem Jahr. Das Bild schwebte mir sehr real vor Augen, aber bis es soweit sein würde, wartete noch eine Menge Arbeit auf uns. Nicht nur die Bearbeitung der Europaletten entpuppte sich als zeitaufwändig. Auch die Vorbereitung der entsprechenden Fläche im Garten war nicht ohne.
Wir haben uns für die Palettenlounge eine etwas erhöhte Plattform ausgesucht, von der aus man einen attraktiven Ausblick hat. Bisher nutzten wir die Fläche kaum, was schade ist angesichts der Aussicht. Das wollten wir ändern und eine gemütliche Sitzecke einrichten. Doch ohne die Reinigung der Platten wäre es nicht gegangen, schließlich wollten wir die frisch gestrichenen Palettenmöbel nicht in den Dreck der letzten Jahre stellen. Stattdessen bestand der Plan darin eine vollständige Grundsanierung zu vollziehen. Es soll sich ja lohnen!
Wie ihr auf den nächsten Bildern sehen könnt, hatte sich in den vergangenen Jahren einiges an Moos auf den Platten angesammelt.
Es ist verrückt, wie schnell das Wetter seine Spuren hinterlässt. Problematisch an dieser Stelle in unserem Garten ist außerdem, dass es in der Ecke oft lange feucht bleibt. Das begünstigt das Wachstum von Moos und Flechten natürlich zusätzlich.
Mit den Jahren wurden die Platten immer dunkler durch den hartnäckigen Schmutz. Zum letzten Mal mit Hochdruckreiniger bearbeitet, wurden sie 2013. Innerhalb von den knapp vier Jahren sahen die Platten genauso schlimm aus, wie damals. Aber ich denke das ist völlig normal. Die Witterung macht halt keine Pausen ; )
Wie unschwer zu erkennen ist, war die Fläche extrem schmutzig. Wie sehr genau, stellte sich aber erst heraus, als ich mich mit dem Hochdruckreiniger ans Werk machte.
Einsatz mit dem Hochdruckreiniger
Ich muss zugeben, dass ich mich auf die Arbeit mit dem Hochdruckreiniger freute. Das ist für mich wie Staubsaugen: Man sieht sofort ein Ergebnis, im Vergleich zu manch anderer Arbeit wie zum Beispiel beim Lasieren der Paletten. Dazu im nächsten Beitrag mehr.
Ich habe mir den Hochdruckreiniger der Marke Kärcher von meinem Vater ausgeliehen. Der funktionierte einwandfrei und machte zuverlässig das, was er sollte. Wenn ihr keinen besitzt, fragt mal in Baumärkten oder im Fachhandel, ob ihr euch ein solches Gerät ausleihen könnt. Das Modell von Kärcher, das hier zum Einsatz kam, funktioniert elektrisch, ist klein, handlich und wird einfach direkt an den Gartenschlauch angeschlossen. Super easy, super fix. Praktisch fand ich auch, dass man den Wasserstrahl verstellen kann und es mehrere Stärken gibt. So konnte ich zum Schluss beispielsweise mit einem weichen, breiten und relativ schwachen Strahl die Wände säubern, ohne etwas zu beschädigen.
Beim Hantieren mit Hochdruck muss man immer vorsichtig sein. Ein Muss sind geschlossene und möglichst rutschfeste Schuhe. Auch eine Schutzbrille kann nicht schaden, denn es kann passieren, dass kleine Steine oder Dreck aufgewirbelt wird und in die Augen geschleudert werden. Das kann übel enden.
Zudem ist es wichtig konzentriert bei der Sache zu sein. Unachtsamkeit kann zu schweren Verletzungen führen. Schließlich ist das Gerät je nach Ausführung von mehr als 1.000 bar Wasserdruck geprägt. Ein Finger oder Zeh ist da schnell ab!!
Hier sieht man schon einen klaren Unterschied. Wahnsinn, was das ausmacht!
Auch die Sandsteine habe ich abgestrahlt und wie das nächste Bild zeigt, hatten auch sie es bitter nötig. Ist ja schon fast peinlich, das überhaupt zu zeigen. Aber was soll´s. Es kann und muss nicht alles picobello sein ; )
Vorgegangen bin ich allgemein einfach Platte für Platte. Alles andere macht auch keinen Sinn. Der nächste krasse Vergleich:
Am Ende sammelte sich unterhalb der erhöhten Plattform viel Schlamm. Enorm, was da zusammen kam. Ich sag nur PFUI!!!
Dieses Vorher-Nachher-Bild verdeutlicht es noch mehr: Die Arbeit hat sich ausgezahlt. Hier sind die Platten allerdings noch nass. Noch klarer wurde der Unterschied im trockenen Zustand sichtbar.
Nach der Reinigung mussten die Platten dann erst mal gründlich trocknen, bevor es weitergehen konnte.
Fugen mit Quarzsand füllen
Leider holt man beim Arbeiten mit Hochdruckreiniger sämtliches Füllmaterial aus den Fugen. Um zu verhindern, dass die Platten anfangen zu wackeln, habe ich die Zwischenräume mit Quarzsand gefüllt. Den hatte ich noch da, weil ich den zum Beton gießen benutze. Quarzsand ist, soweit ich weiß, auch deshalb gut für diesen Zweck, weil Ameisen und Co. ihn nicht so gerne mögen.
Den Sand großzügig auf die entsprechende Fläche geben und mit einem Besen in die Fugen fegen. Zum Schluss habe ich den Platz einmal gründlich abgefegt, um den überschüssigen Sand zu entfernen.
Das Gesamtergebnis kann sich sehen lassen. Der Unterschied zu vorher ist super.
Die Fläche ist jetzt nicht nur sauber, sondern auch deutlich heller. Nachdem die Platten getrocknet und der Sand eingefegt war, erstrahlte der Platz regelrecht. Wie neu halt : )
Auch bei den Platten unterhalb der Plattform erkennt man deutlich, wo der Hochdruckreiniger zugange war:
Rund 2-3 Stunden war ich insgesamt beschäftigt, um den Untergrund unserer künftigen Sitzecke auf Vordermann zu bringen.
Lange Rede kurzer Sinn: Der Einsatz des Hochdruckreinigers hat sich super gelohnt und ich war froh, dass ich mir die Arbeit gemacht habe. Man fühlt sich gleich wohler und die Fläche wirkt sofort um ein Vielfaches schicker. Logisch bei dem Dreck vorher! Doch die Fläche sieht nicht nur schöner aus, sie ist auch sicherer, weil die Platten nicht mehr so stark rutschig werden bei Regen. Moos, Flechten und Schmutz verwandeln Gartenplatten leider in eine gefährliche Rutschbahn.
Bambusmatte als Hintergrund
Der Platz für unsere Sitzecke hat einen Nachteil: Die Wand ist stark beschädigt und wurde vielfach ausgebessert. Schön ist das nicht und das nächste Problem ist, dass der Putz abbröckelt, sobald man dran kommt. Als Hintergrund und zum Anlehnen in einer Sitzecke natürlich ein Unding. Es musste daher ein Hintergrund-Material her, wodurch die Wand abgedeckt werden konnte. Wir benutzten dafür eine Bambusmatte. Nicht neu, aber nach einer gründlichen Reinigung mit Wasser und Besen konnten wir das in die Jahre gekommene Ding tatsächlich einsetzen ; )
Im nächsten Teil erfahrt ihr, welches Material ich zum Streichen der Paletten verwendet und welche Erfahrungen ich dabei gemacht habe.
Bis dahin viele Grüße,
eure Gaby
Palettenmöbel selber bauen: Tipps & Anregungen für Gartenmöbel aus Paletten Teil 1
Palettenmöbel selber bauen: Paletten lasieren – Teil 3
Palettenmöbel selber bauen Teil 4: Unsere neue Gartenlounge!